TAIJI - QIGONG - BAGUA
Peter Schwarz

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Ein melancholisch blickender Mönch und die Verwirrung der Begriffe

Wir schreiben die erste Hälfte der 1970-er Jahre. Ein melancholisch blickender Mann stapft durch eine Wüste Nordamerikas. Dies sind die Abenteuer des Shaolinmönchs Kwai Chang Caine, der tausende Kilometer von seiner Heimat eine fremde Kultur erforscht und dabei in Bereiche vordringt, wo er noch nie zuvor gewesen ist. Als Hintergrundmusik hört man die Anfangstakte eines Songs von Carl Douglas.

Mit der Fernsehserie Kung Fu wurden zwei Legenden geboren: David Carradine in seiner Paraderolle als Shaolinmönch Kwai Chang Caine, und der Begriff Kung Fu als Synonym für die chinesischen Kampfkünste. Und hier beginnen die Begriffsverwirrungen. Der Song von Carl Douglas war natürlich „Kung Fu Fighting“.


Häufig missverstandene Begriffe

Gongfu

Gongfu (alte Schreibweise: Kung Fu) bedeutet Meisterschaft. Das Wort Gongfu allein sagt nichts über die Art der Meisterschaft aus, über die fachliche Richtung. Es kann die Dichtkunst sein, Malerei, Kalligraphie, Musik, Kochen, Tantra oder auch die Kampfkunst. „Gong“, wie in Gongfu oder Qigong, bedeutet Arbeit, Mühe, Einsatz, Hingabe an die Sache.

Wushu

Wushu, wörtlich übersetzt Kriegskunst, ist der Sammelbegriff für alle chinesischen Kampfkünste. Er ist wieder nicht eindeutig und wird sowohl für die traditionellen Stile verwendet, als auch für den modernen Hochleistungssport, der Akrobatik mit den Formen traditioneller Stile verbindet. Trotz des gleichen Namens sind diese beiden Richtungen nicht dasselbe. Natürlich können Sie auch im Wushu die Meisterschaft, Gongfu, erreichen.

Jing

Die Verwirrung über den Begriff Jing ist anderer Art. Die Pinyin-Umschrift „Jing“ wird für zwei verschiedene Wörter benutzt, die auch mit zwei verschiedenen Schriftzeichen dargestellt werden. Im Qigong und in der Medizin spricht man von Jing, der Essenz. Diese bildet zusammen mit Qi und Shen die drei Schätze Essenz, Energie und Geist.

Im Taiji Quan und anderen Kampfkünsten hingegen bezeichnet man eine bestimmten Qualität der Kraft als Jing. So ist beispielsweise Fajing die Explosivkraft, eine extreme Kraftentfaltung auf kürzeste Distanz in nur Sekundenbruchteilen.

Sanshou

Im Taiji Quan bezeichnet Sanshou, das „Lösen der Hände“, genau definierte Partnerübungen, wie z. B in der langen Partnerform. In anderen Stilen bezeichnet man den freien Kampf als Sanshou oder auch Sanda.

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