TAIJI - QIGONG - BAGUA
Peter Schwarz

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Lernen im Taiji, Qigong und Bagua

Unser gewohntes Lernen im Westen ist analytisch, durch Zuhören und durch Nachfragen. Lernen in Asien erfolgt hingegen durch Zusehen und Nachmachen, wortlos, so lange, bis es funktioniert. Warum nicht beides kombinieren? Die Stärken der Analyse und Erklärung beibehalten und sie gleichzeitig durch Zusehen ergänzen. Im folgenden Text schreibe ich der Einfachheit halber immer nur Taiji, für das Lernen im Bagua und im Qigong gilt aber dasselbe.

Taiji lernen ist ein Langzeitprogramm, wie ein Studium, es erfolgt Schritt für Schritt, aufbauend. Sie brauchen dazu einige daoistische Grundtugenden, wie Geduld, Ausdauer und einen angemessenen Umgang mit sich selbst, vor allem mit den Erwartungen.

  • Geduld: Manchmal versteht das Großhirn etwas sehr schnell, der Körper kann aber nicht folgen, weil das Wissen noch nicht durch ausreichendes Training ins Rückenmark durchgedrungen ist. Es erfordert Zeit, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Geben Sie sich diese Zeit und wenden Sie die richtige Methode an, nämlich

  • Ausdauer: Fortschritte gibt es ausschließlich durch kontinuierliches Praktizieren und Üben des Erlernten! Das erfordert einen

  • Angemessenen Umgang mit sich selbst und auch mit den Trainingspartnern:
    sanft, aber konsequent, wenn die Übung Freude macht, und
    sanft, aber konsequent, wenn die Freude durch Selbstdisziplin ergänzt werden muss.

  • Erwartungen: bleiben Sie realistisch, ein Taijikurs ist keine Ausbildung zum Jedi-Ritter. Sie erlernen eine geniale Kampfkunst und dadurch ein immer tieferes Verständnis für sich selbst. Ganz nebenbei, weil es sich nicht voneinander trennen lässt, beginnen die gesundheitlichen und meditativen Aspekte des Taiji Quan zu wirken.

Einige Tipps, um nichts zu lernen

  • Übertriebener Perfektionismus: Sternzeichen Jungfrau und Wandlungsphase Metall aufgepasst! Erwarten Sie, dass Sie gleich von Anfang an alles zu 120% richtig machen.

  • Hören Sie nicht zu und sehen Sie nicht hin, wenn etwas erklärt wird!
    Beliebte Variante: lautet die Übungsanweisung „Sehen Sie zu“, dann versuchen Sie gleich mitzumachen. Dies ist eine hervorragende Methode, um zu verzweifeln!

  • Lenken Sie ab: ist das Thema gerade „Die einzelne Peitsche“, stellen Sie eine Frage zum „Lotuskick“. Üben Sie keinesfalls, was Ihnen gerade erklärt wurde, sondern machen Sie etwas vollkommen anderes.

  • Ziehen Sie verfrüht Vergleiche zu bereits Bekanntem und Sie verpassen effektiv den Zeitpunkt für das Neue.

  • Üben Sie keinesfalls außerhalb der Kursstunden.

  • Machen Sie zusätzlich etwas total Widersprüchliches, wie z.B. Krafttraining.

  • „Führe deine Unzulänglichkeiten ins Feld, und ehe du dich's versiehst, verbleiben sie dir.“ (Richard Bach, Illusionen)

Wie erlernen Sie also am Besten Taiji?

Als erstes unterlassen Sie alles, was ich oben so ironisch beschrieben habe, und entwickeln Sie stattdessen schrittweise folgende Fähigkeiten:

  • Lassen Sie den Anspruch fallen, es von Anfang an perfekt machen zu müssen.

  • Selbstständiges Üben, sanft, aber konsequent (Das sind die vielleicht wichtigsten Schlüsselwörter).

  • Trainieren Sie Ihre umfassende Wahrnehmung, Hinsehen und Zuhören gleichzeitig.

  • Stellt sich ein Erfolg leicht und problemlos ein, nehmen Sie es gelassen an. Dauert es manchmal etwas länger und erfordert mehr Einsatz, nehmen Sie es gelassen hin.

  • Erwarten Sie viel vom Training, nämlich so viel, wie Sie investieren.

  • Sehen Sie sowohl den Weg, der noch vor Ihnen liegt (was es noch zu lernen gibt), als auch den Weg, den Sie bereits gegangen sind (was Sie bereits können).

  • Wenn möglich genießen Sie Ihr Tun.

  • Sollten Sie ausnahmsweise einmal nichts tun, dann tun Sie mit gutem Gewissen nichts.

In diesem Sinne: MÖGE DIE ÜBUNG GELINGEN!

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